Eine der ersten und wichtigsten Fertigkeiten, die man meistern sollte, wenn man schreiben möchte, ist das Kürzen des eigenen Textes. Kein Satz ist es wert, bestehen zu bleiben, einzig und allein, weil man sich die Mühe gemacht hat, ihn zu schreiben. Dasselbe gilt für Gedanken. Die wenigsten Gedanken, sowie die wenigsten Sätze, haben Substanz genug, um zu bestehen. Nicht, weil man etwa als Schreibender talentlos oder dumm wäre. Das vielleicht auch. Aber das meine ich nicht. Der Text sortiert sich und formiert sich und setzt sich nach seinen eigenen Notwendigkeiten zusammen. Nicht Regeln; die lassen sich manipulieren. Es sind Notwendigkeiten, nach denen Gedanken und anschließend Sätze sich durchsetzen und bestehen bleiben. Von der einen Fassung zur nächsten und schließlich bis zur letzten. Der Bühnentext stellt hier nochmal eine ganz besondere Gattung dar. Mehr Notwendigkeit und Dringlichkeit, sich zu kommunizieren, als auf der Bühne, gibt es nicht. Und Kommunikation braucht Grenzen. Bahnen und Möglichkeiten. Wenn ich wahllos über die Welt nachdenke, kann ich wohl immer einen Angelpunkt finden, um diese Gedanken mit einem beliebigen Bühnengeschehen zu behaupten. Aber dann ist es halt meine Behauptung gegen die Wahrnehmung des Zuschauers.

Wie wichtig muss man sein Schreiben nehmen, um soviel zu schreiben, dass sich am Ende nichts tut und das meiste davon austauschbar ist? Wie wichtig muss man seine eigenen Gedanken nehmen?

 

Lass andere Menschen deine Texte nicht sprechen, wenn du sie (die Menschen) nicht meinst (mit deinen Texten). Niemand möchte ein Ausdruck von Zufälligkeit sein.

 

Man stelle sich eine Situation vor, in der Wörter, Wortkombinationen, Sätze und Textpassagen gekonnt, zwar, aber weitgehend voneinander losgelöst an einem vorbeirauschen und endlich hört man einen Satz, der Sinn macht und man ist schon so durstig danach, dass man erleichtert auflacht, weil da endlich Sinn über den Graben kam. Und am Ende klatscht man -ja, da ist sie wieder- aus Erleichterung. Weil man alle 20 MInuten eben doch den ein und anderen Satz mit irgendetwas in Verbindung bringen konnte. Was Sinn macht und einem etwas bedeuten könnte. Und klar, es muss an mir, dem Zuschauer, liegen, wenn ichs nicht verstehe, nicht?
Nein. Muss es nicht
Es liegt am Desinteresse des Schreibenden von mir verstanden zu werden. Und obgleich dieses Desinteresse sein gutes Recht sein mag, frage ich mich, warum Theater? Warum nicht Tagebuch.


Oberbegriff
(generic term or superordinate concept)

One of the main points in German education (in schools) is to find an Oberbegriff for everything. So if a text or paragraph in a text talks about a Butterblume (buttercup) such an Oberbegriff could be Pflanze (plant), or Blume (flower) but most likely the Oberbegriff will be linked to the overall theme of the text. So, in this order, a Butterblume can be a metaphor, a symbol or a semantic "vessel" for an Oberbegriff like "Sehnsucht nach Einfachheit" (longing for simplicity) if the text talks about the "Anstrengung des modernen Menschen" (struggles of modern man); or it could mean something utterly subjective like "Reminiszenz verlorener Kindheit" (reminiscence of childhood lost). The Oberbegriff does not necessarily consist of solely one word. It can combine two or more words. Interestingly it will most rarely include a verb. The Oberbegriff is the reign of nouns and everything connected to them (adjectives); verbs are hinted at by prepositions (prepositions being the most important elements for the dynamic between subjects/objects)

I have always found that the german educational system takes a particular liking in abstraction. From a very young age you are supposed to perceive (mental) hierarchies in everything. With all the advantages and disadvantages of such a perception. One of the advantages being that you learn to categorize information and put order into the mass of thought and feeling.
(Disadvantages might be the insuppressible urge to be judgmental )

In any case, to find an Oberbegriff for a text, part of a text etc. can be a fascinating and rewarding intellectual activity that stimulates the brain and its imagination on many levels.